31.10.2010
Nach langer Abstinenz die ich an dieser Stelle entschuldigen muss, melde ich mich wieder zu Wort.
3 Monate Queensland liegen hinter mir. Eine Zeit in der ich viel Spass hatte, neue Freunde machte, mich fast schon etwas heimisch fuehlte in unserer Yellow Submarine. Der Abschied kam ziemlich abrupt, der ganzen chaotischen Jobsituation geschuldet. Die letzten Tage arbeitete ich 5 Tage am Stueck (wow!!!) in einem Umzugsunternehmen, namens Grace. Das hiess ordentlich koerperliche Auslastung, korrektes Heben, grossartige Ausfahrten auf dem Truck rund um Brisbane wenn ich Glueck hatte, weniger spannende Tage auf dem Ladedock wenn ich Pech hatte. Ein Kollege war CC, wie sich rausstellte ein Kambodschaner, der noch nie in seiner Heimat war. Schade kann ich da nur sagen. Es ist eigenartig: Der Grossteil der Aussis waren noch nie im Ausland. Einige besitzen nicht mal einen Reisepass. Gott sind wir Europaer gesegnet. Kurze Distanzen, ein Reichtum an Sprache, Kultur und Vielfalt. Hier ist alles so ziemlich gleich. Ein Wettbewerbsvorteil der nun zu Tage kommt. Man sollte nicht alles als selbstverstaendlich hinnehmen.
Ein weiterer Job war auf dem Markt in Brisbane. Mittwochs, deutsche Bratwuerste mit Sauerkraut und Zwiebeln verkaufen bzw. Grillen. Familie Rechenberg (er Schwabe namens Peter, 60 Jahre, Sie Christine klein, blond, monstroes tupierte Haare, einem Volksmusikvideo entsprungen) machen das Geschaeft schon einige Jahre und haben anscheinend die Million vollgemacht. Ich kam mir vor wie im Saustall. Die Leute standen teilweise in einer 100 m Schlange vor unserem Zelt. Eine Wurst 6,50 $, die Produktionskosten bewegen sich wohl im einstelligen Centbereich. Problem war zum einen der fettige Geruch der an einem nach Dienstschluss haftete, die ueberlauten, volkstuemlichen Melodien die einem im Kopf umherschwirrten und die teilweise mehr als unterbelichteten deutschen Kolleginnen.
Zu meinem Geburtstag bekam ich von Jong (einem Suedkoreaner) ein Happy Birthday Staendchen auf Koreanisch getraellert. Sein English war mehr als rudimentaer, er erklaerte mich sofort zu seinem Mentor und es folgten lange Einfuehrungskurse in die englische Sprache. Sehr aufwendig und teilweise mehr als irritierend fuer beide Seiten, jedoch endeten alle Konversationen in bauchkrampfartigen Lachen. Mittlerweile kann er sogar etwas deutsch. Was kommt als naechstes?
Aber nach 3 Monaten wurde es Zeit aufzubrechen. Aufgrund der anfangenden Erntesaison beschloss ich mich als Erntearbeiter zu bewerben. Viele Klicks aufgrund meiner Anzeige, keiner wollte mich so recht, obwohl ich alle noetigen Voraussetzungen hatte.
http://brisbane.gumtree.com.au/c-Jobs-farming-veterinary-jobs-Outgoing-german-male-looking-for-farmwork-harvest-tractor-W0QQAdIdZ235910652
whatever. Via facebook wurde ein Yardy, Barmann, Allrounder gesucht. In der groessten Goldminenstadt der suedlichen Hemisphere. Kalgoorlie... ich schickte meine Unterlagen und 2 h spaeter war alles in Dack und Tueten. Das Recreation Hotel
http://www.therechotel.com/
wollte mich schnellst moeglich. Flug gebucht, Zug reserviert, 400 dollar fuer Anreise investiert und ab ging die Post. Sind ja nur knappe 4000 km.
Etwas schwer wurde mir der Abschied dann doch gemacht. Am letzten Abend tauchte ploetzlich Dallas noch einmal auf. Einer der die mich wirklich beeindruckten: kurzer abriss zu seiner person: 35 jahre, gelernter Fleischer, stieg dann Jahre spaeter in den internationalen Fleischhandel ein. Ein Salesmanager par excellence. Vom Fleisch switchte er in verschiedenen commodities wie Oel, Energie, Gold usw. Machte 6 jahre sein Geld in Singapur, 4000 Dollar Miete im Monat war erschwinglich fuer ihn. Er bereiste ganz Asien, wurde ein absoluter Thailand fan, lernte seine alte liebe aus Neuseeland wieder kennen, eine Chinesin, zeugten ein Kind, der kleine ist nun 1,5 jahre alt und spricht kantonesisch, mandarin und englisch. Er verkaufte 25 % seiner Firma, bekam daraufhin 350 000 dollar ausgezahlt und beschloss zurueck nach Australien zu gehen. Er investierte bereits ueber 100 000 Dollar in Gold, eines Abends stieg der Goldpreis um 2,2 % an. Daraufhin lud er uns alle zum eEssen ein. Irgendwie imposant wie man sich als gelernter Fleischer hocharbeiten kann. Ein Beweis das studieren nicht alles ist. Initiativ, Neugierig, engagiert. Er strahlt soviel Selbstbewusstsein aus, ein ueberaus positiver Mensch. Er war eine Wonne ihn nach seinem Neuseelandtrip noch einmal zu sehen. Der Trip galt seinem Sohn, um ihn mit Neuseeland bekannt zu machen. Er suchte seine Farm auf, typischerweise mit einer enormen Anzahl von Schafen, es gab schneebedeckte Berge zu sehen, Freunde und Familie.
Nun laesst er sich in Brisbane nieder, kauft sich ein schoenes Appartement am Kangaroo Point, seine Familie kommt im Januar, er startet seinen neuen Job fuer eine australische Wagyu-Beef (Kobe Rinder etc) Firma ab sofort. Fuer den Fleischimport/export nach asien. Da in Japan grad die Rinderseuche ausgebrochen ist wird er mit seinem australischen Beef wohl gute Absaetze erzeugen koennen. Und weiter geht die Erfolgsstory.
Ein weiterer Verlust durch meinen Weggang von Brisbane ist Falk. Mein Sportbuddy und bester Freund aus Radebeul hier in OZ, ein wirklicher Gluecksgriff. Da wir beide leichte Probleme mit Uebergewicht hatten beschlossen wir vor 8 Wochen unser “body for life programm zu starten. Er war bereits erfahren darin und zeigte mir den Weg. Bis zu 6 mal die Woche Sport, Ernaehrungsumstellung, Vitamine fuer ueber 160 dollar, eine Mitgliedschaft im Unisportclub der Queensland University und los gings. Entzueckend fand ich die Personal Trainer an der Uni, generell alle Trainer da hatten definitiv keine Sportlerfigut. Keineswegs. Und dann wollen sie dir erzaehlen, wie du trainieren sollst. Gott sei dank kenne ich andere Studios.
Ich hab seitdem kein Brot und keine Butter mehr gegessen, Alkohol ausgeschlossen sehe nun erste Ergebnisse und fuehle mich grossartig. In Dresden habe ich auch viel trainiert, nur leider fehlte die Konsequenz, insbesondere hinsichtlich der Ernaehrung. Vielleicht motiviert mich auch der Anblick der fetten Menschen hier in Oz. Sie treten zumeist in ziemlich grossen Horden auf. Unglaublich. Beengend.
Vor 3 tagen also des Nachts an den Flughafen gefahren, mit anderen Backpackern von 1 bis 5 uhr morgens ausgeharrt, auf dem boden geschlafen, das Flugzeug bestiegen, 3 h nach Melbourne geflogen, dort stoppover, genau vorm gate gewartet, eingepennt, fast den Anschlussflug verpasst, ich war zum ersten mal der letzte der das Flugzeug bestieg. YES! :) 3 weitere Stunden nach Perth geflogen, in den Bus gesprungen, in die City gefahren, vor einem Hostel von einem Asiaten abgewiesen worden der 170 $ fuer eine Nacht haben wollte. Er oeffnete die Tuer, das erste was er tat: Kopf schuetteln. Ich haette ein: “Hello!” erwartet, aber nicht solch eine Reaktion. Teilweise doch schon ganz schoen entmutigend wie man als Backpacker behandelt wird. Wie sich spaeter rausstellte nimmt er nur Asiaten in seine Herberge auf. TOLL! Uberhaupt gibt es in OZ eine unheimlich grosse Anzahl von Asiaten. Manchmal fuehlt es sich wie Bangkok an. Was mich aber eigentlich ueberhaupt nicht stoert. Mir fehlt lediglich das Detailwissen um die Leute den richtigen Laendern zuordnen zu koennen.
Perth ist die Metropole in Western Australia. 1,4 Mio Einwohner, aber eigentlich noch recht urspruenglich. Analog zu der Situation in Brisbane wird ziemlich viel gebaut.
Was danach geschieht, insbesondere in Kalgoorlie, erfahrt ihr in den naechsten Tagen. Stay tuned!
Montag, 15. November 2010
Montag, 9. August 2010
vor 1 woche
2.8.2010, brisbane, yellow submarine hostel. 11 pm.
Aufgestanden, betten nr. 361, 362. eine runde laufen am brisbane river, sonnig, von innen eher kalt.
Geduscht, mit falk gefruehstueckt (3,5 jahre in aussieland, radebeuler, doktorant und very nice), auf zum ato (der australischen steuerbehoerde) um den status meiner steuernummer zu pruefen. (vor 7 tagen online beantragt, offiziel 28 tage bearbeitungszeit). Heute von michael ausgehaendigt bekommen und auesserst happy. Danach falks verlustig gegangenen fuehrerschein abgeholt (war doch eher ein dummer zufall) und auf zu darren. Darren, 36 jahre, mehr als rubenhafte figur, vereinsamt, supervisor in einem altersheim. (fuer mich ist er koch). Lars lebte mehr als 5 monate bei ihm, mit aufs und abs. Eine schnoede taetigkeit in einem noch schnoederen vorort von brisbane mit dem namen sunnybank hills. So sonnig waren die aussichten dann doch nicht. Die beiden, darren und lars, hatten eine vorgeschichte, durch die ich mich erstmal kaempfen musste.
Wir lebten 3 Tage bei Darren, mit schoenen Ausfluegen, guten Essen, eine “nette Athmosphaere”. Doch der Schein trug. Wir zogen am 4. Tag bei ihm aus, worauf die Polizei von unsererseits bestellt, anrueckte um vermeintlich einbehaltene Sachen von Seiten Darren einzufordern. Mit maessigen Erfolg da sich herausstellte das nicht nur eine Sache (eine mobile Festplatte) sondern viel mehr verschwand.
Sich unverstanden fuehlen, noch nie aus Australien raus gekommen, einen guten Freund durch Krebs verloren, selber Krebs gehabt, Opa liegt im Sterben, schwul sein und noch nie einen Freund o.ae. Gehabt zu haben, geschweige denn Sex, und auf der Suche zu sein, Freunde zu finden. Vielleicht auch mehr. Das ist ein Schicksal. Traurig. Ein Mensch der jemanden zum reden braucht und bei dem einiges schief gelaufen ist, der sich nur entschuldigt aber sich keinesfalls bessert. Ich hatte das Gefuehl er will alles richtig machen, macht damit aber alles kaputt.
Nach diesem ganzen Stress zogen wir also Mittwochs mit Falks Hilfe ins Zentrum Brisbanes in die Yellow Submarine wo groesstenteils Deutsche sind. 175 Dollar pro Woche, Doppelzimmer naehe der Bahngleise. Auch mal nicht schlecht. Dem Meeresrauschen bin ich mittlerweile ueberdruessig.
Darren bot uns an und koedert mit einem Job im Altershein, nahe seinem Haus, 600 Dollar pro Woche fuer 32 Stunden. Nicht anstrengendes, vielleicht eher mental fordernd. Wir werden dieses Angebot nicht annehmen, aufgrund o.g. Situation. Darren chauffiert uns in seinem schicken Wagen umher, will uns kostenlos wohnen lassen in seinem Haus, auf eigener Etage, wenn wir wollen mit 2 Katzen, wobei eine Krebs hat. Wir muessten nur Freunde sein. Klingt verlockend war aber so nicht geplant. In unserem Hostel gibt es auch sehr interessante Mensch kennenzulernen. Zum Beispiel “Oskar” aus Brno. Tscheche und schon 14 Monate in Aussie. Ex Bodybuilder, schoener Akzent, relaxt, 66er baujahr.
Mit ihm gehen wir morgen ins Strawberry-Business ueber. Das heisst, er pflueckt keine Erdbeeren (fuer 17,68 Dollar/h) sondern er bringt sie charmant an die Frau. 6 Tage:1500 – 2000 Dollar. Das wird ein Spass. Ich freu mich drauf.
Nun liegt man im Bett, hoert den Kreuzchor, waermt seine kalten Fuesse (der Winter ist doch noch da) und ist gespannt was noch passiert. Dresden ist eigentlich ganz Weit weg und die Welt ist so offen. Offener denn je. Wenn alles klappt, 3 Monate arbeiten, 4 Wochen Urlaub, irgendwo noerdlich von AUS. ;)
Aufgestanden, betten nr. 361, 362. eine runde laufen am brisbane river, sonnig, von innen eher kalt.
Geduscht, mit falk gefruehstueckt (3,5 jahre in aussieland, radebeuler, doktorant und very nice), auf zum ato (der australischen steuerbehoerde) um den status meiner steuernummer zu pruefen. (vor 7 tagen online beantragt, offiziel 28 tage bearbeitungszeit). Heute von michael ausgehaendigt bekommen und auesserst happy. Danach falks verlustig gegangenen fuehrerschein abgeholt (war doch eher ein dummer zufall) und auf zu darren. Darren, 36 jahre, mehr als rubenhafte figur, vereinsamt, supervisor in einem altersheim. (fuer mich ist er koch). Lars lebte mehr als 5 monate bei ihm, mit aufs und abs. Eine schnoede taetigkeit in einem noch schnoederen vorort von brisbane mit dem namen sunnybank hills. So sonnig waren die aussichten dann doch nicht. Die beiden, darren und lars, hatten eine vorgeschichte, durch die ich mich erstmal kaempfen musste.
Wir lebten 3 Tage bei Darren, mit schoenen Ausfluegen, guten Essen, eine “nette Athmosphaere”. Doch der Schein trug. Wir zogen am 4. Tag bei ihm aus, worauf die Polizei von unsererseits bestellt, anrueckte um vermeintlich einbehaltene Sachen von Seiten Darren einzufordern. Mit maessigen Erfolg da sich herausstellte das nicht nur eine Sache (eine mobile Festplatte) sondern viel mehr verschwand.
Sich unverstanden fuehlen, noch nie aus Australien raus gekommen, einen guten Freund durch Krebs verloren, selber Krebs gehabt, Opa liegt im Sterben, schwul sein und noch nie einen Freund o.ae. Gehabt zu haben, geschweige denn Sex, und auf der Suche zu sein, Freunde zu finden. Vielleicht auch mehr. Das ist ein Schicksal. Traurig. Ein Mensch der jemanden zum reden braucht und bei dem einiges schief gelaufen ist, der sich nur entschuldigt aber sich keinesfalls bessert. Ich hatte das Gefuehl er will alles richtig machen, macht damit aber alles kaputt.
Nach diesem ganzen Stress zogen wir also Mittwochs mit Falks Hilfe ins Zentrum Brisbanes in die Yellow Submarine wo groesstenteils Deutsche sind. 175 Dollar pro Woche, Doppelzimmer naehe der Bahngleise. Auch mal nicht schlecht. Dem Meeresrauschen bin ich mittlerweile ueberdruessig.
Darren bot uns an und koedert mit einem Job im Altershein, nahe seinem Haus, 600 Dollar pro Woche fuer 32 Stunden. Nicht anstrengendes, vielleicht eher mental fordernd. Wir werden dieses Angebot nicht annehmen, aufgrund o.g. Situation. Darren chauffiert uns in seinem schicken Wagen umher, will uns kostenlos wohnen lassen in seinem Haus, auf eigener Etage, wenn wir wollen mit 2 Katzen, wobei eine Krebs hat. Wir muessten nur Freunde sein. Klingt verlockend war aber so nicht geplant. In unserem Hostel gibt es auch sehr interessante Mensch kennenzulernen. Zum Beispiel “Oskar” aus Brno. Tscheche und schon 14 Monate in Aussie. Ex Bodybuilder, schoener Akzent, relaxt, 66er baujahr.
Mit ihm gehen wir morgen ins Strawberry-Business ueber. Das heisst, er pflueckt keine Erdbeeren (fuer 17,68 Dollar/h) sondern er bringt sie charmant an die Frau. 6 Tage:1500 – 2000 Dollar. Das wird ein Spass. Ich freu mich drauf.
Nun liegt man im Bett, hoert den Kreuzchor, waermt seine kalten Fuesse (der Winter ist doch noch da) und ist gespannt was noch passiert. Dresden ist eigentlich ganz Weit weg und die Welt ist so offen. Offener denn je. Wenn alles klappt, 3 Monate arbeiten, 4 Wochen Urlaub, irgendwo noerdlich von AUS. ;)
vor 2 wochen
Flughafen Phnom Penh.Es regnet in Stroemen. Zeit Abschied zu nehmen. Vorerst. Ein Wiedersehen ist garantiert. Gegen Abend in Bangkok angekommen, zurueck auf die Khao San. Zimmer bekommen mit seltsamen roten Spritzern an der Wand. Vermutlich wurde hier mal ein Schwein geschlachtet. Am naechsten Tg meine neuen Dresdner Freunde um Lene kennengelernt. Gegen Abend zum Bahnhof Bangkok: Robert, Richard, Laura, Lene und ich auf dem Weg Richtung Sueden. Man versprach uns Schlafmoeglichkeiten im Nachtzug nach Koh Tao, dem Taucherparadies. Endlich Strand dachte ich mir. Die einen nehmen Valium, die anderen erkennen zu spaet das entpanntes Schlafen anders aussieht. Morgens auf der Faehre schlaf nachgeholt und ersten Sonnenbrand bekommen, wann bitte werd ich schlau daraus? Nach einigen entpannten Tagen und der Erstbesohlung der Maedels hinsichtlich den asiatischen Gegegenheiten setzten wir Tage spaeter ueber auf Koh Phangan. Uns erwartete die Halfmoonparty, die sprichwoertlich ins Wasser fiel, dafuer aber hervorragende Haengematten am Strand. Spaeter verliess mich die Dresdner Crew und ich war wieder mit mir allein. Zeit plaene zu machen, in 2 Wochen wuerde ich in Australien sein.
Das naechste Mal wenn ich nach Phangan komme werde ich ein 4 woechiges Muay-Thai Trainingscamp absolvieren. Grant, einem Englaender bekam dies ganz gut und machte mich auesserst neugierig. Tage spaeter setzte ich nach Koh Samui ueber. Meine 25 Kilo auf dem Ruecken und 8 Kilo in Front machen jeden Schritt zu einer Qual. Nach 2 Studen meinem Budget entsprechend ein Zimmer gefunden, wobei die Wasserversorgung ausser Kraft gesetzt ist. Der Vermieter (45 Jahre, in London studiert, in Muenchen eine Zeit lang gelebt) gab mir aus diesem Grund auch noch das Nachbarzimmer. In dem einen schlafen, in dem anderen Duschen und Koerperpflege betreiben. Vollklimatisiert und recht huebsch, da ich auf meiner Reise aber immer nur ventilatorbelueftete Raeume hatte, war dieses Zimmer der Garant fuer eine ordentlich Erkaeltung.
Abends auf der Strasse herumgelaufen, um sich ueber die neusten Bauten des Ortes aufzuklaeren. Koh Samui erwaechst immer mehr zum Massentourismus-Domizil. 700 Euro mit Flug fuer 2 Wochen. Wer kann da schon nein sagen? Nicht schlecht, auf Dauer aber nicht wirklich erholsam. Doch man kennt ja auch noch andere Plaetze auf der Insel.
Besagte N,acht jedoch, rief ploetzlich jemand meinem Namen. Ich war verdutzt, dachte ich doch alleine auf Samui gekommen zu sein. Rot-weisser Motorroller, ein Zopf und eine kleine Stimme. JEAB war da. Jeab kenne ich bereits seit 2007, wirklich schoen sie wiederzusehen. Auf den Roller geschwungen und ab ging die Post.
Grundsaetzlich gibt es in Thailand 2 Sorten von Frauen. Die guten und die boesen. Wie eigentlich ueberall. Die guten (wie Jeab und ihre Freundinnen) beschaeftigen sich tagsueber mit Waschen und buegeln, da sie Besitzer einer Laundry sind. Ein Kilo Waesche gewaschen und gebuegelt kostet 1 Euro. Davon bestreiten die Maedls ihren Lebensunterhalt. Ich war oefters zu Besuch bei Ihnen, immer gab es was zu essen, auf dem Boden sitzend, Fisch, Curry, Gemuese, unheimlich koestlich, nie musste (durfte) ich auch nur einen Cent bezahlen. Wenigstens produzierte ich ordentlich Dreckwaesche. ;)
Die boesen Maedchen die allzu oft zu faul sind zu arbeiten, sind des nachts ueberall anzutreffen auf der Suche nach einem Spendierer mit einem Fernseher im Zimmer, sauberer Bettwaesche, etwas Unterhaltung. Manch eine hat Glueck, angelt sich einen fuer eine laengere Zeit und kann somit sich und ihre ganze Familie einschl. Eltern und Kinder absichern. Die anderen sind die naechste Nacht wieder auf der Suche, ein Kreislauf der nie zu enden scheint.
Tage spaeter machte ich mich auf nach Malaysia. Langkawi – Island in der Andaman Sea gelegen, verhiess Wildlife pur. Auf dem Weg dorthin im Sueden und somit muslimisch gepraegten Thailand gelegen wurde mir ein Zimmer mit 15 Kakerlaken zu einem Mordspreis angeboten. Das war mir bis dato noch nicht untergekommen. Gegen Aufpreis wurde ploetzlich ein Ungezieferfreies Zimmer vakant in dem ich beruhigt einschlafen konnte. Der Abschied von Thailand fiel mir insgeheim recht schwer, ich wuerde dort wirklich gern noch laengere Zeit zubringen.
Mit der Faehre nach Malaysia, am Strand einen erschwinglich Bungalow gefunden mit einem benachbarten Thai-Restaurant. Ich war gerettet. Beim ersten Besuch des Restaurant fielen mir wieder die Ladyboys auf, Thailaender die feminine Attituede an den Tag legen. Desweiteren einige Homosexuelle Thais. Das ich Anziehungskraft auf diese Personengruppen ausuebe brauche ich an dieser Stelle wohl nicht weiter erwaehnen. So stammelte ich mich mit zahllosen Ausreden aus der Affaere.
Malaysia, das vor einigen Jahrzenten noch zu Singapur gehoerte, ist gegensaetzlich. Der Tourismus-Slogan beschreibt Malaysia als “truly asia” (das wahre Asien). Wunderbar ausgebaute Strassen, gute Transportwege, auf der anderen Seite Vorschriften und Gesetze die den einen oder anderen wohl einschraenken. Homosexualitaet in der Oeffentlichkeit steht unter Arrest. Das heisst wenn sich 2 Maenner in der Oeffentlichkeit kuessen, gehen sie dafuer ins Gefaengnis. Mir unerklaerlich.
Das Einkaufs- und Essensangebot ist gegenueber Thailand ein Witz. Einige Inder, mehr Nepalesen und viele Chinesen leben in Malaysia und praegen das Bild auf den Strassen. Viele (total) verschleierte Frauen laufen umher, Religion in allen Ehren, fuer mich gehoert die Burka zu den letzten Mysterien dieser Welt. So richtig wohl gefuehlt habe ich mich in Malaysia nicht, eine zweite Chance schliesse ich jedoch nicht aus.
Auf dem Weg nach Kuala Lumpur lernte ich u.a. noch Roman kennen. Ein Franzose der eben erst seinen Australien-Trip hinter sich gebracht hat und mir wertvolle Tipps geben konnte. Im Bus neben mir sass ein gleichalter Malaye, Gitarrist in einer Band und vor kurzem in Warschau bei einem Festival aufgetreten. Er war begeistert von unserem Europa. Die beiden Historien unserer Herkunftslaender beschaeftigten uns des Nachts auf dem Weg nach KL. Er arbeitete in einer Regierungsbehoerde fuer auftretende Dengue-Fieber-Faelle. Seine eigene Leber war jedoch aufgrund wilder Zeiten derart geschaedigt, das er nun abstinent lebt. Bei den Getraenkepreise in Malaysia nicht die schlechteste Idee.
In KL angekommen, mit Roman ein Zimmer organisiert, 4 h Schlaf gehabt um darauf eine Stadtrundfahrt zu machen. Auf dem oberen Deck viele Bilder gemacht, einen Palmenzweig ins Gesicht geschlagen bekommen, sodass ich eine bleibende Erinnerung an KL behalten sollte.
Gegen Nachmittag auf zum Flughafen, AIRASIA wartet, 150 EURO fuer den Flug an die Goldkueste Australiens ist das absolute Schnaeppchen. 9 h Flug liegen vor mir, Essen ist bezahlt, den naechsten Morgen soll ich gegen 7.30 Uhr ankommen, Lars erwartet mich....
Das naechste Mal wenn ich nach Phangan komme werde ich ein 4 woechiges Muay-Thai Trainingscamp absolvieren. Grant, einem Englaender bekam dies ganz gut und machte mich auesserst neugierig. Tage spaeter setzte ich nach Koh Samui ueber. Meine 25 Kilo auf dem Ruecken und 8 Kilo in Front machen jeden Schritt zu einer Qual. Nach 2 Studen meinem Budget entsprechend ein Zimmer gefunden, wobei die Wasserversorgung ausser Kraft gesetzt ist. Der Vermieter (45 Jahre, in London studiert, in Muenchen eine Zeit lang gelebt) gab mir aus diesem Grund auch noch das Nachbarzimmer. In dem einen schlafen, in dem anderen Duschen und Koerperpflege betreiben. Vollklimatisiert und recht huebsch, da ich auf meiner Reise aber immer nur ventilatorbelueftete Raeume hatte, war dieses Zimmer der Garant fuer eine ordentlich Erkaeltung.
Abends auf der Strasse herumgelaufen, um sich ueber die neusten Bauten des Ortes aufzuklaeren. Koh Samui erwaechst immer mehr zum Massentourismus-Domizil. 700 Euro mit Flug fuer 2 Wochen. Wer kann da schon nein sagen? Nicht schlecht, auf Dauer aber nicht wirklich erholsam. Doch man kennt ja auch noch andere Plaetze auf der Insel.
Besagte N,acht jedoch, rief ploetzlich jemand meinem Namen. Ich war verdutzt, dachte ich doch alleine auf Samui gekommen zu sein. Rot-weisser Motorroller, ein Zopf und eine kleine Stimme. JEAB war da. Jeab kenne ich bereits seit 2007, wirklich schoen sie wiederzusehen. Auf den Roller geschwungen und ab ging die Post.
Grundsaetzlich gibt es in Thailand 2 Sorten von Frauen. Die guten und die boesen. Wie eigentlich ueberall. Die guten (wie Jeab und ihre Freundinnen) beschaeftigen sich tagsueber mit Waschen und buegeln, da sie Besitzer einer Laundry sind. Ein Kilo Waesche gewaschen und gebuegelt kostet 1 Euro. Davon bestreiten die Maedls ihren Lebensunterhalt. Ich war oefters zu Besuch bei Ihnen, immer gab es was zu essen, auf dem Boden sitzend, Fisch, Curry, Gemuese, unheimlich koestlich, nie musste (durfte) ich auch nur einen Cent bezahlen. Wenigstens produzierte ich ordentlich Dreckwaesche. ;)
Die boesen Maedchen die allzu oft zu faul sind zu arbeiten, sind des nachts ueberall anzutreffen auf der Suche nach einem Spendierer mit einem Fernseher im Zimmer, sauberer Bettwaesche, etwas Unterhaltung. Manch eine hat Glueck, angelt sich einen fuer eine laengere Zeit und kann somit sich und ihre ganze Familie einschl. Eltern und Kinder absichern. Die anderen sind die naechste Nacht wieder auf der Suche, ein Kreislauf der nie zu enden scheint.
Tage spaeter machte ich mich auf nach Malaysia. Langkawi – Island in der Andaman Sea gelegen, verhiess Wildlife pur. Auf dem Weg dorthin im Sueden und somit muslimisch gepraegten Thailand gelegen wurde mir ein Zimmer mit 15 Kakerlaken zu einem Mordspreis angeboten. Das war mir bis dato noch nicht untergekommen. Gegen Aufpreis wurde ploetzlich ein Ungezieferfreies Zimmer vakant in dem ich beruhigt einschlafen konnte. Der Abschied von Thailand fiel mir insgeheim recht schwer, ich wuerde dort wirklich gern noch laengere Zeit zubringen.
Mit der Faehre nach Malaysia, am Strand einen erschwinglich Bungalow gefunden mit einem benachbarten Thai-Restaurant. Ich war gerettet. Beim ersten Besuch des Restaurant fielen mir wieder die Ladyboys auf, Thailaender die feminine Attituede an den Tag legen. Desweiteren einige Homosexuelle Thais. Das ich Anziehungskraft auf diese Personengruppen ausuebe brauche ich an dieser Stelle wohl nicht weiter erwaehnen. So stammelte ich mich mit zahllosen Ausreden aus der Affaere.
Malaysia, das vor einigen Jahrzenten noch zu Singapur gehoerte, ist gegensaetzlich. Der Tourismus-Slogan beschreibt Malaysia als “truly asia” (das wahre Asien). Wunderbar ausgebaute Strassen, gute Transportwege, auf der anderen Seite Vorschriften und Gesetze die den einen oder anderen wohl einschraenken. Homosexualitaet in der Oeffentlichkeit steht unter Arrest. Das heisst wenn sich 2 Maenner in der Oeffentlichkeit kuessen, gehen sie dafuer ins Gefaengnis. Mir unerklaerlich.
Das Einkaufs- und Essensangebot ist gegenueber Thailand ein Witz. Einige Inder, mehr Nepalesen und viele Chinesen leben in Malaysia und praegen das Bild auf den Strassen. Viele (total) verschleierte Frauen laufen umher, Religion in allen Ehren, fuer mich gehoert die Burka zu den letzten Mysterien dieser Welt. So richtig wohl gefuehlt habe ich mich in Malaysia nicht, eine zweite Chance schliesse ich jedoch nicht aus.
Auf dem Weg nach Kuala Lumpur lernte ich u.a. noch Roman kennen. Ein Franzose der eben erst seinen Australien-Trip hinter sich gebracht hat und mir wertvolle Tipps geben konnte. Im Bus neben mir sass ein gleichalter Malaye, Gitarrist in einer Band und vor kurzem in Warschau bei einem Festival aufgetreten. Er war begeistert von unserem Europa. Die beiden Historien unserer Herkunftslaender beschaeftigten uns des Nachts auf dem Weg nach KL. Er arbeitete in einer Regierungsbehoerde fuer auftretende Dengue-Fieber-Faelle. Seine eigene Leber war jedoch aufgrund wilder Zeiten derart geschaedigt, das er nun abstinent lebt. Bei den Getraenkepreise in Malaysia nicht die schlechteste Idee.
In KL angekommen, mit Roman ein Zimmer organisiert, 4 h Schlaf gehabt um darauf eine Stadtrundfahrt zu machen. Auf dem oberen Deck viele Bilder gemacht, einen Palmenzweig ins Gesicht geschlagen bekommen, sodass ich eine bleibende Erinnerung an KL behalten sollte.
Gegen Nachmittag auf zum Flughafen, AIRASIA wartet, 150 EURO fuer den Flug an die Goldkueste Australiens ist das absolute Schnaeppchen. 9 h Flug liegen vor mir, Essen ist bezahlt, den naechsten Morgen soll ich gegen 7.30 Uhr ankommen, Lars erwartet mich....
Mittwoch, 23. Juni 2010
Kingdom Kampuchea
Nach der erfolgreichen Immunisierung meiner Person, machte ich mich daran, Kho Chang in Richtung Kambodscha zu verlassen. Auf dem Taxi zur Faehre traf ich Joe, einen Irlaender, 43 Jahre alt, weit bereist mit seinem Laptop in der Hand. Wir entschlossen uns, dem Tip seines Lonely Planets zu folgen und in POP's Guesthouse abzusteigen um ein phaenomenales Argentinien Spiel zu erleben. Indeed!
Am naechsten morgen wieder in den Bus, ab zur Grenze. Es wurde Ernst. An der Grenze uebergab ich mein Schicksal in die Haende eines VISA-Organisators, der daran hoechstwahrscheinlich gut verdient hat. Allerdings hoerte ich auch Geruechte, dass die Grenzposten 10 Dollar Bestechungseld nicht unaufgeschlossen gegenueber stehen und bevor ich mit meiner deutschen Auffassung von Rechtsprechung daherkomme ist mir sein Angebot doch ploetzlich willkommen.
Allerdings sagte man mir, dass ich nach der Grenze noch 15 km bis zum Anschlussbus zuruecklegen muss und dies nicht im Preis inkl.war. Waer ja auch kein Ding, nur die 25 Kilo meines Rucksackes, meine Person, und die Fahrt an sich in beginnenden stroemenden Regen auf einem 100 cc Roller war meiner Meinung eher suboptimal gestaltet. Klitschnass (und nach einigen wertvollen Informationen, dass Geldautomaten in Kambodscha am Wochenende nicht arbeiten und es sowieso fast keine hier gebe und ich doch besser hier am Strassenrand mein Geld wechseln solle) betrat ich also mehr oder minder zufrieden den Bus und wartete gespannt auf die 4 stuendige Weiterfahrt.
Der VIP-Bus rumpelte los, ich erfror fast und es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Millionen von Schlagloechern, ein Bus der den Berg im Schneckentempo hochfaehrt, im Bus wieder asientypische Khmer-Musik mit karaokefaehigen Untertiteln. Draussen rote Strassen, ziemlich staubig wenns mal nicht regnet, Der Bus zieht vorbei an Gemuesebeeten, grossen Bananenstauden, dazwischen versteckte Holzhauser auf Pfaehlen. Kinder plaerren, Gockel rennen, Schweinchen grunzen, Menschen sitzen zusammen und geniessen kleine Koestlichkeiten. Kein wirklich grosser Unterschied zu Thailand. Dachte ich.
Nach 3 Tagen hier erscheint die Sache doch etwas anders: Kambodscha ist viel weniger touristisch entwickelt als Thailand. Die Infrastruktur ist mehr als einfach, die entwickelten englischen Sprachkenntnisse eher mangelhaft, ich beobachtete Polizisten die in 10 Minuten 10 Dollar verdienten, ohne jeglichen Papieraufwand einfach eine Kreuzung besetzt und die dicken Schlitten abgefettet. ARAM, ein Slowake der eine Bar in Shihanoukville besitzt, erzaehlte mir grausige Geschichten auf deutsch. Fuer 1000 Dollar koennte man hier wohl jemanden um die Ecke bringen. Gut. Ich muss nicht alles glauben. Ich jedenfalls lernte am ersten Abend (Deutschland-Serbien) einen 49-jaehrigen Australier kennen, Andy McDonald, eine Frisur wie Crusty der Clown (oder aber auch Ronald McDonald), ein ziemlich hagerer aber lustiger Typ. Er war schon x-Mal in Kambodscha und ich denke wir sehen uns in down under wieder, wir hatten eine echt gute Zeit miteinander in Shihanoukville.
Dennoch: Ich bin ueberwaeltigt von Kambodscha. Die zurueckgebliebene Entwicklung des Landes, schreckt doch noch einige Touristen ab. Thailand empfinde ich nun mehr als ueberladen. Die Geschichte des Landes ist einfach ergreifend. Unser grosser Bruder USA spielte auch hier wiedermal eine tragende Rolle fuer den desolaten Zustand eines Landes. Nach der Unabhaengigkeit von Frankreich (1953) duempelt Kambodscha so vor sich hin. Ende der 60er Jahre beschliessen Nixon und sein geliebter Sicherheitsberater Kissinger (der spaeter den Friedensnobelpreis erhielt) 8 Mrd. Dollar in das Land zu investieren. In Form von 540.000 Tonnen Bomben die B52 Bomber im Grenzgebiet zu Vietnam ablegen um den den Vietcong die Nachschubbasen wegzublasen. Die machten munter weiter, dafuer kamen Hunderttausende Kambodschaner fuer die sogenannte Friedensmission der USA ums Leben.
Im Maerz 1970 stuerzt General Lon Nol mir Hilfe des CIA den kambodschanischen Koenig Sihanouk der ins Exil nach Peking geht. Nun beginnt der Buergerkrieg. Die Bauern unter der Fuehrung der Roten Khmer, trainiert, brainwashed und bewaffnet von Rotchina – gegen die Armee von Lon Nol, bezahlt, gegaengelt und ausgeruestet von den Amis. Lon Nol, ultra grausam und gierig verliert, flieht und wird von Kissinger in den USA begruesst. Am 17.4.1975 marschieren die Roten Khmer in der Hauptstadt Phnom Penh ein. Knapp 4 Jahre Schreckensherrschaft nehmen ihren Lauf.
Die „Bourgeoisie“ wurde „abgeschafft“, und um ein „Bourgeois“ zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache (vor allem Französisch) sprechen zu können.
Wer im Verdacht stand, mit Ausländern zu kollaborieren, wurde mit Ehegatten und Kindern getötet. Nicht nur Pol Pot und die Roten Khmer machten Vietnamesen und andere Ausländer für die Notlage Kambodschas verantwortlich. Die Vietnamesen waren nicht nur unbeliebt, weil sie den Krieg mit nach Kambodscha getragen hatten, sondern auch weil sie – von den Franzosen zur Zeit des kolonialen Französisch-Indochina für Verwaltungsaufgaben ins Land geholt – für viele ein Symbol für die Fremdbestimmung des Landes darstellten.
Viele verhungerten da grosse Ernten nach China verkauft wurden um im Gegenzug wieder Waffen zu erhalten. Kinder wurden erschossen weil sie eine Hand voll Reis stahlen. Die meisten Todesschaetzungen bewegen sich zwischen 1,4 Millionen und 2,2 Millionen, wobei als Todesursache zur einen Hälfte Exekutionen (durch Erschießen, Erschlagen, Köpfen mit Feldhacken und Ersticken mittels Plastiktüten; Kleinkinder wurden an Bäumen zerschmettert) und zur anderen Hälfte Tod durch Nahrungsmangel und Krankheiten angenommen wird.
Die Kambodschaner brachten sich somit selber um. Noch heute scheint man Angst in den Augen der Khmer zu entdecken. Wenn man sie anschaut, wird man unglaublich schuechterne Gegenblicke ernten. Das beruehrt mich. In Phnom Penh werde ich in 2 Tagen aufschlagen, nun gilt es Angkor Wat zu erfahren. Eventuell werde ich meine Plaene aendern, Malaysia auslassen und weitere 14 Tage in Kambodscha verbringen.
Viele Gruesse aus Siem Reap.
Am naechsten morgen wieder in den Bus, ab zur Grenze. Es wurde Ernst. An der Grenze uebergab ich mein Schicksal in die Haende eines VISA-Organisators, der daran hoechstwahrscheinlich gut verdient hat. Allerdings hoerte ich auch Geruechte, dass die Grenzposten 10 Dollar Bestechungseld nicht unaufgeschlossen gegenueber stehen und bevor ich mit meiner deutschen Auffassung von Rechtsprechung daherkomme ist mir sein Angebot doch ploetzlich willkommen.
Allerdings sagte man mir, dass ich nach der Grenze noch 15 km bis zum Anschlussbus zuruecklegen muss und dies nicht im Preis inkl.war. Waer ja auch kein Ding, nur die 25 Kilo meines Rucksackes, meine Person, und die Fahrt an sich in beginnenden stroemenden Regen auf einem 100 cc Roller war meiner Meinung eher suboptimal gestaltet. Klitschnass (und nach einigen wertvollen Informationen, dass Geldautomaten in Kambodscha am Wochenende nicht arbeiten und es sowieso fast keine hier gebe und ich doch besser hier am Strassenrand mein Geld wechseln solle) betrat ich also mehr oder minder zufrieden den Bus und wartete gespannt auf die 4 stuendige Weiterfahrt.
Der VIP-Bus rumpelte los, ich erfror fast und es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Millionen von Schlagloechern, ein Bus der den Berg im Schneckentempo hochfaehrt, im Bus wieder asientypische Khmer-Musik mit karaokefaehigen Untertiteln. Draussen rote Strassen, ziemlich staubig wenns mal nicht regnet, Der Bus zieht vorbei an Gemuesebeeten, grossen Bananenstauden, dazwischen versteckte Holzhauser auf Pfaehlen. Kinder plaerren, Gockel rennen, Schweinchen grunzen, Menschen sitzen zusammen und geniessen kleine Koestlichkeiten. Kein wirklich grosser Unterschied zu Thailand. Dachte ich.
Nach 3 Tagen hier erscheint die Sache doch etwas anders: Kambodscha ist viel weniger touristisch entwickelt als Thailand. Die Infrastruktur ist mehr als einfach, die entwickelten englischen Sprachkenntnisse eher mangelhaft, ich beobachtete Polizisten die in 10 Minuten 10 Dollar verdienten, ohne jeglichen Papieraufwand einfach eine Kreuzung besetzt und die dicken Schlitten abgefettet. ARAM, ein Slowake der eine Bar in Shihanoukville besitzt, erzaehlte mir grausige Geschichten auf deutsch. Fuer 1000 Dollar koennte man hier wohl jemanden um die Ecke bringen. Gut. Ich muss nicht alles glauben. Ich jedenfalls lernte am ersten Abend (Deutschland-Serbien) einen 49-jaehrigen Australier kennen, Andy McDonald, eine Frisur wie Crusty der Clown (oder aber auch Ronald McDonald), ein ziemlich hagerer aber lustiger Typ. Er war schon x-Mal in Kambodscha und ich denke wir sehen uns in down under wieder, wir hatten eine echt gute Zeit miteinander in Shihanoukville.
Dennoch: Ich bin ueberwaeltigt von Kambodscha. Die zurueckgebliebene Entwicklung des Landes, schreckt doch noch einige Touristen ab. Thailand empfinde ich nun mehr als ueberladen. Die Geschichte des Landes ist einfach ergreifend. Unser grosser Bruder USA spielte auch hier wiedermal eine tragende Rolle fuer den desolaten Zustand eines Landes. Nach der Unabhaengigkeit von Frankreich (1953) duempelt Kambodscha so vor sich hin. Ende der 60er Jahre beschliessen Nixon und sein geliebter Sicherheitsberater Kissinger (der spaeter den Friedensnobelpreis erhielt) 8 Mrd. Dollar in das Land zu investieren. In Form von 540.000 Tonnen Bomben die B52 Bomber im Grenzgebiet zu Vietnam ablegen um den den Vietcong die Nachschubbasen wegzublasen. Die machten munter weiter, dafuer kamen Hunderttausende Kambodschaner fuer die sogenannte Friedensmission der USA ums Leben.
Im Maerz 1970 stuerzt General Lon Nol mir Hilfe des CIA den kambodschanischen Koenig Sihanouk der ins Exil nach Peking geht. Nun beginnt der Buergerkrieg. Die Bauern unter der Fuehrung der Roten Khmer, trainiert, brainwashed und bewaffnet von Rotchina – gegen die Armee von Lon Nol, bezahlt, gegaengelt und ausgeruestet von den Amis. Lon Nol, ultra grausam und gierig verliert, flieht und wird von Kissinger in den USA begruesst. Am 17.4.1975 marschieren die Roten Khmer in der Hauptstadt Phnom Penh ein. Knapp 4 Jahre Schreckensherrschaft nehmen ihren Lauf.
Die „Bourgeoisie“ wurde „abgeschafft“, und um ein „Bourgeois“ zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache (vor allem Französisch) sprechen zu können.
Wer im Verdacht stand, mit Ausländern zu kollaborieren, wurde mit Ehegatten und Kindern getötet. Nicht nur Pol Pot und die Roten Khmer machten Vietnamesen und andere Ausländer für die Notlage Kambodschas verantwortlich. Die Vietnamesen waren nicht nur unbeliebt, weil sie den Krieg mit nach Kambodscha getragen hatten, sondern auch weil sie – von den Franzosen zur Zeit des kolonialen Französisch-Indochina für Verwaltungsaufgaben ins Land geholt – für viele ein Symbol für die Fremdbestimmung des Landes darstellten.
Viele verhungerten da grosse Ernten nach China verkauft wurden um im Gegenzug wieder Waffen zu erhalten. Kinder wurden erschossen weil sie eine Hand voll Reis stahlen. Die meisten Todesschaetzungen bewegen sich zwischen 1,4 Millionen und 2,2 Millionen, wobei als Todesursache zur einen Hälfte Exekutionen (durch Erschießen, Erschlagen, Köpfen mit Feldhacken und Ersticken mittels Plastiktüten; Kleinkinder wurden an Bäumen zerschmettert) und zur anderen Hälfte Tod durch Nahrungsmangel und Krankheiten angenommen wird.
Die Kambodschaner brachten sich somit selber um. Noch heute scheint man Angst in den Augen der Khmer zu entdecken. Wenn man sie anschaut, wird man unglaublich schuechterne Gegenblicke ernten. Das beruehrt mich. In Phnom Penh werde ich in 2 Tagen aufschlagen, nun gilt es Angkor Wat zu erfahren. Eventuell werde ich meine Plaene aendern, Malaysia auslassen und weitere 14 Tage in Kambodscha verbringen.
Viele Gruesse aus Siem Reap.
Donnerstag, 17. Juni 2010
Entwarnung
Gestern, ein sehr entpannter Strandspaziergang, keine Menschenseele, 6 Uhr abends. Ploetlich ueberfielen mich 3 Hunde, bellten wie verrueckt, ich dachte ich koennte sie verscheuchen. Naja. Ging nich so wirklich. Also erstarrte ich zu einer Wassersauele und der Spuk war vorbei. Wenn nicht einer der 3 mich noch kurz darauf gebissen haette. Nichts wildes, ein bisschen Blut und gut. ABER: Tollwut kann toedlich enden. Ich also am naechsten Tag in eine auesserst gepflegte Privatklinik gefahren, 1000 Euro auf den Tisch gelegt und 3 fantastische Spritzen bekommen. 4 weitere, nicht ganz so teure kommen noch. Bemerkenswert fand ich den Gepaeckservice vor der Klinik und die Orchideen auf dem stillen Oertchen. Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch ein ordentlicher Motorbike-Accident....
Dienstag, 15. Juni 2010
1.Woche
Sawatdee!
Nun nach einer Woche wird es Zeit zu resuemieren.
In Berlin angekommen, meinem treuen Begleiter Baris die Traenen getrocknet, machten wir uns auf nach Tegel. Nach einigen Ungereimtheiten mit meinem Gepaeck stellte der ”freundliche” Check-In Angestellte fest, dass er mich so nicht gehen lassen duerfe, da ich kein Visa fuer Thailand habe und ich auch keinen Rueckflug vorweisen kann. 30 min. spaeter sollte ich abheben. Tayfun, so sein Name meinte, dass ginge so nicht, obwohl er noch nie in Thailand war. Tayfun machte ne ganz schoene Welle, so war mein Empfinden. Ich bat ihn seine Chefin zu fragen und schwuppdiwupp, als haette ichs geahnt, durfte ich den Flieger besteigen. Etwas Gutes hatte die Sache trotzdem, ich hatte 2 Sitze fuer mich, das verhiess Entspannung.
Morgens halb 10 in Bangkok das gewohnte Bild. Auf zur Khao San Road, dem Treff aller Backpacker weltweit, ich wollte schliesslich ein paar Leute kennenlernen. Die ersten Tage verbrachte ich mit shoppen, essen und schlafen. Tagsueber ausserst heiss, abends der uebliche Regenguss. Da heisst es abwarten.
Scheinbar habe ich mir diesmal wieder etwas ungeniessbares gegeben, sodass ich momentan noch unter Diarrhoe (sprich Durchfall) leide. Dazu kam noch eine ordentliche Erkaeltung mit Fieber. Ein ausserst holpriger Start fuer mich. Aber gut. Nach einigen Treffen mit Jay einer Bekannten aus Phuket, entschloss ich mich, Richtung Meer zu fahren. Bangkok auf Dauer ist ausserst anstrengend. Die ansaessigen Tuk-Tuk Fahrer, die unzaehligen Tailor-Shop, das bestaendige Get-together mit irgendwelchen Backpackern kostet einiges an Kraft und auf Dauer viele Nerven. Die Thais sind ausserst geschaeftstuechtig, jeder Touri laesst ihre Augen glitzern. Bei meinem ersten Besuch hier, konnte sie noch gute Geschaefte machen, nun aber bin ich clever genug ihre Gedanken zu lesen.
Mit ordentlich Immodium akut intus in den Bus gesetzt und die Ostkueste Richtung Kambodscha gestartet. Eine kleine Insel namens Kho Chang (Chang = Elefant bzw. Freund) beherbergt mich nun am Lonely Beach. Vor meiner Huette eine Haengematte, 5 m weiter das Meer. Wundervoll auch hier die sanitaeren Einrichtungen. Warmwasser (besonders toll wenn kein Strom da ist) und eine Kloschuessel ohne Spuelung. Dafuer ein Eimer zum scheppen. Fuer einige scheint dies verrueckt zu klingen, man gewoehnt sich daran. Auch daran kein Toilettenpapier zu haben. Nur eine Minidusche mit der man sich nach dem Geschaeft reinigt. Eigentlich viel hygienischer. Das angepriesene Moskitonetz hat faustgroesse Loecher, aber egal. Man sagt (so die ach so bereisten Backpacker aus Israel) das es hier noch Malaria gibt. Klar, bei soviel Jungel um uns kann ich mir dies gut vorstellen. AUTAN schafft Abhilfe.
Den einzigen Menschen den ich bisher intensiver kennengerlernt habe ist Ram. Ein Israeli aus Tel Aviv der mir grad freundlicherweise seinen Laptop zur Verfuegung stellt. Ich bin wahrlich angenehm ueberrascht, mein bisheriges Bild Jener war bis dato eher getruebt.
Heute gab es eine kleine Inselrundfahrt mit Rollern, wirklich beschaulich, obwohl mir andere Inseln deutlich besser gefallen. Unterwegs durfte ich einen Platten flicken lassen, ich zeigte dem Vermieter die Rechnung (nicht mit der Absicht das Geld erstattet zu bekommen) eher vielmehr um seine Reaktion zu erleben. Leider war er nach einer Flasche Whiskey (die er sich wahrscheinlich aufgrund unserer Eimietung hier geleistet hat) dermassen verbal gelaehmt, dass kein profundes Gespraech zustande kam. Manchmal denke ich, die Thais haben eine so dermassen grosse Gelassenheit, die fast schon straeflich ist. Aber gut. Etwas davon koennte uns auch nicht schaden.
Die naechsten Tage werde ich hier noch verbringen, dann geht es Richtung Kambodscha, das nur einen Steinwurf entfernt ist. Angkor Wat wartet (die groesste Tempelanlage der Welt), ein Freund in Phnom Penh der Outdoor-Enduro Touren veranstaltet (per MFG kennengelernt, ehemaliger Barkeeper in der Showboxx) bekommt ebenfalls einen Besuch abgestattet. Ehrlich gesagt habe ich grossen Respekt vor Kambodscha. Die Menschen sollen ausserst fordernd sein, da sie noch um einiges aermer sind als die Thais. Aber wir werden sehen. Am 28. flieg ich dann zurueck nach Bangkok bevor es in den Sueden geht.
Was ich noch bemerken muss ist, dass es mir momentan noch etwas schwer faellt, alleine zu reisen. Ich denke doch noch sehr oft an zuhaus. Diesmal ist es nicht so, dass man nach 2 oder 3 Wochen zurueckkommt, diesmal ist das Ziel ein anderes. Es ist gut, dies zu erfahren, obwohl mir doch einiges fehlt.
Das soll es vorerst gewesen sein liebe Leute. Lasst es euch gut ergehen, ich geb mein Bestes!
Lassi Sawat ! (Gute Nacht…)
*C*
Nun nach einer Woche wird es Zeit zu resuemieren.
In Berlin angekommen, meinem treuen Begleiter Baris die Traenen getrocknet, machten wir uns auf nach Tegel. Nach einigen Ungereimtheiten mit meinem Gepaeck stellte der ”freundliche” Check-In Angestellte fest, dass er mich so nicht gehen lassen duerfe, da ich kein Visa fuer Thailand habe und ich auch keinen Rueckflug vorweisen kann. 30 min. spaeter sollte ich abheben. Tayfun, so sein Name meinte, dass ginge so nicht, obwohl er noch nie in Thailand war. Tayfun machte ne ganz schoene Welle, so war mein Empfinden. Ich bat ihn seine Chefin zu fragen und schwuppdiwupp, als haette ichs geahnt, durfte ich den Flieger besteigen. Etwas Gutes hatte die Sache trotzdem, ich hatte 2 Sitze fuer mich, das verhiess Entspannung.
Morgens halb 10 in Bangkok das gewohnte Bild. Auf zur Khao San Road, dem Treff aller Backpacker weltweit, ich wollte schliesslich ein paar Leute kennenlernen. Die ersten Tage verbrachte ich mit shoppen, essen und schlafen. Tagsueber ausserst heiss, abends der uebliche Regenguss. Da heisst es abwarten.
Scheinbar habe ich mir diesmal wieder etwas ungeniessbares gegeben, sodass ich momentan noch unter Diarrhoe (sprich Durchfall) leide. Dazu kam noch eine ordentliche Erkaeltung mit Fieber. Ein ausserst holpriger Start fuer mich. Aber gut. Nach einigen Treffen mit Jay einer Bekannten aus Phuket, entschloss ich mich, Richtung Meer zu fahren. Bangkok auf Dauer ist ausserst anstrengend. Die ansaessigen Tuk-Tuk Fahrer, die unzaehligen Tailor-Shop, das bestaendige Get-together mit irgendwelchen Backpackern kostet einiges an Kraft und auf Dauer viele Nerven. Die Thais sind ausserst geschaeftstuechtig, jeder Touri laesst ihre Augen glitzern. Bei meinem ersten Besuch hier, konnte sie noch gute Geschaefte machen, nun aber bin ich clever genug ihre Gedanken zu lesen.
Mit ordentlich Immodium akut intus in den Bus gesetzt und die Ostkueste Richtung Kambodscha gestartet. Eine kleine Insel namens Kho Chang (Chang = Elefant bzw. Freund) beherbergt mich nun am Lonely Beach. Vor meiner Huette eine Haengematte, 5 m weiter das Meer. Wundervoll auch hier die sanitaeren Einrichtungen. Warmwasser (besonders toll wenn kein Strom da ist) und eine Kloschuessel ohne Spuelung. Dafuer ein Eimer zum scheppen. Fuer einige scheint dies verrueckt zu klingen, man gewoehnt sich daran. Auch daran kein Toilettenpapier zu haben. Nur eine Minidusche mit der man sich nach dem Geschaeft reinigt. Eigentlich viel hygienischer. Das angepriesene Moskitonetz hat faustgroesse Loecher, aber egal. Man sagt (so die ach so bereisten Backpacker aus Israel) das es hier noch Malaria gibt. Klar, bei soviel Jungel um uns kann ich mir dies gut vorstellen. AUTAN schafft Abhilfe.
Den einzigen Menschen den ich bisher intensiver kennengerlernt habe ist Ram. Ein Israeli aus Tel Aviv der mir grad freundlicherweise seinen Laptop zur Verfuegung stellt. Ich bin wahrlich angenehm ueberrascht, mein bisheriges Bild Jener war bis dato eher getruebt.
Heute gab es eine kleine Inselrundfahrt mit Rollern, wirklich beschaulich, obwohl mir andere Inseln deutlich besser gefallen. Unterwegs durfte ich einen Platten flicken lassen, ich zeigte dem Vermieter die Rechnung (nicht mit der Absicht das Geld erstattet zu bekommen) eher vielmehr um seine Reaktion zu erleben. Leider war er nach einer Flasche Whiskey (die er sich wahrscheinlich aufgrund unserer Eimietung hier geleistet hat) dermassen verbal gelaehmt, dass kein profundes Gespraech zustande kam. Manchmal denke ich, die Thais haben eine so dermassen grosse Gelassenheit, die fast schon straeflich ist. Aber gut. Etwas davon koennte uns auch nicht schaden.
Die naechsten Tage werde ich hier noch verbringen, dann geht es Richtung Kambodscha, das nur einen Steinwurf entfernt ist. Angkor Wat wartet (die groesste Tempelanlage der Welt), ein Freund in Phnom Penh der Outdoor-Enduro Touren veranstaltet (per MFG kennengelernt, ehemaliger Barkeeper in der Showboxx) bekommt ebenfalls einen Besuch abgestattet. Ehrlich gesagt habe ich grossen Respekt vor Kambodscha. Die Menschen sollen ausserst fordernd sein, da sie noch um einiges aermer sind als die Thais. Aber wir werden sehen. Am 28. flieg ich dann zurueck nach Bangkok bevor es in den Sueden geht.
Was ich noch bemerken muss ist, dass es mir momentan noch etwas schwer faellt, alleine zu reisen. Ich denke doch noch sehr oft an zuhaus. Diesmal ist es nicht so, dass man nach 2 oder 3 Wochen zurueckkommt, diesmal ist das Ziel ein anderes. Es ist gut, dies zu erfahren, obwohl mir doch einiges fehlt.
Das soll es vorerst gewesen sein liebe Leute. Lasst es euch gut ergehen, ich geb mein Bestes!
Lassi Sawat ! (Gute Nacht…)
*C*
Dienstag, 1. Juni 2010
Willkommen!
Liebe Freunde, Familie, Fans –
es ist soweit: ich streiche die Segel und breche auf. Breche auf in eine Zukunft, weit weg von hier, in der ich das finden möchte, wonach wir alle vielleicht ein wenig suchen. Diese Form von Rastlosigkeit habe ich aus Sarrasani-Zeiten vererbt bekommen, nun wird es Zeit dem nachzugeben. Mein Wille hat auch Opfer gefordert, ich zahle einen hohen Preis dafür, da ich nun kurz vorm Abschied merke, was und wer mich hier in Dresden hält und was ich de facto zurücklasse. Eine wunderbare intakte Familie, ein grandioses Haustier und viele viele Freunde ohne die ich ein Nichts wär. Vielleicht halten mich auch einige für verrückt deswegen. Aber es wird Zeit für einen Frühjahrsputz, Konsolidierung kann etwas wundervolles sein!
Ich möchte diese Reise (und das Leben) als einen Zustand begreifen, der einmalig ist. Ich will mir Gefühle zumuten, die anstrengen und – wenn gemeistert – reich machen. Reicher im Kopf, im Herz, tief im Bauch.
Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia sind die ersten Stationen auf dem Weg nach down under. Ich hoffe mit wunderlichen Sachen konfrontiert zu werden – egal ob schrecklich oder schön. Ich möchte über diese Länder, deren Bewohner und von anderen Reisenden lernen und erfahren. Und über mich.
Nach einer langen Zeit im Vertrieb und einer hohen Frequenz an Menschen die ich dadurch kennen gelernt habe, muss sich etwas ändern. Zuoft kamen mir irgendwelche Glotzer unter, Träumer und Langschläfer, die sich hüten ihr Leben in die Hand zu nehmen. Im Alltag, dösend, immer schön lauwarm. Nicht 1 und nicht 0.
Auf der anderen Seite gibt es (leider noch) viele umtriebige Hanswurste, Momo´s gern zitierte graue Herren die sich vorgenommen haben uns unserer Träume zu berauben und unser Verlangen nach Freiheit und Sinn zu demontieren. Jene Clowns in verschiedensten Kostümierungen, ob bei RTL oder im sächsischen Landtag, ob in Gestalt des Klerus oder schnöde Businesstype, die uns ihre Salven von Wachstum und Rendite um die Ohren hauen. Ich hab erstmal einmal genug davon. In Zeiten der Krise heißt es anzugreifen, gegen den Strom zu schwimmen, ich reihe mich aus aus dem Glied der Lethargie.
Ich versuche den Blog mit eigenen Gedanken zu füllen, mit Seitenhieben, Widersprüchen, Einsichten, Zweifel, Bewunderung, Wut & Einsamkeit, mit Lachanfällen. Ich würde mich freuen, adäquate Gedanken aus der Heimat zu erhalten, als Öl für das Feuer in unserer Seele und unseres Lebens das doch sooo kostbar ist, als es zu vergeuden!
Am Montag, dem 7.6.2010 gegen 18 Uhr starte ich in Berlin. Das kommende Wochenende werde ich also intensiv nutzen, Euch möglichst alle noch einmal zu sehen. Den ersten Eintrag gibt’s dann nach der Ankunft in Krung Thep - der Stadt der Engel - oder wie andere zu sagen pflegen: Bangkok.
Sport frei!
Gruß Chrissi
es ist soweit: ich streiche die Segel und breche auf. Breche auf in eine Zukunft, weit weg von hier, in der ich das finden möchte, wonach wir alle vielleicht ein wenig suchen. Diese Form von Rastlosigkeit habe ich aus Sarrasani-Zeiten vererbt bekommen, nun wird es Zeit dem nachzugeben. Mein Wille hat auch Opfer gefordert, ich zahle einen hohen Preis dafür, da ich nun kurz vorm Abschied merke, was und wer mich hier in Dresden hält und was ich de facto zurücklasse. Eine wunderbare intakte Familie, ein grandioses Haustier und viele viele Freunde ohne die ich ein Nichts wär. Vielleicht halten mich auch einige für verrückt deswegen. Aber es wird Zeit für einen Frühjahrsputz, Konsolidierung kann etwas wundervolles sein!
Ich möchte diese Reise (und das Leben) als einen Zustand begreifen, der einmalig ist. Ich will mir Gefühle zumuten, die anstrengen und – wenn gemeistert – reich machen. Reicher im Kopf, im Herz, tief im Bauch.
Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia sind die ersten Stationen auf dem Weg nach down under. Ich hoffe mit wunderlichen Sachen konfrontiert zu werden – egal ob schrecklich oder schön. Ich möchte über diese Länder, deren Bewohner und von anderen Reisenden lernen und erfahren. Und über mich.
Nach einer langen Zeit im Vertrieb und einer hohen Frequenz an Menschen die ich dadurch kennen gelernt habe, muss sich etwas ändern. Zuoft kamen mir irgendwelche Glotzer unter, Träumer und Langschläfer, die sich hüten ihr Leben in die Hand zu nehmen. Im Alltag, dösend, immer schön lauwarm. Nicht 1 und nicht 0.
Auf der anderen Seite gibt es (leider noch) viele umtriebige Hanswurste, Momo´s gern zitierte graue Herren die sich vorgenommen haben uns unserer Träume zu berauben und unser Verlangen nach Freiheit und Sinn zu demontieren. Jene Clowns in verschiedensten Kostümierungen, ob bei RTL oder im sächsischen Landtag, ob in Gestalt des Klerus oder schnöde Businesstype, die uns ihre Salven von Wachstum und Rendite um die Ohren hauen. Ich hab erstmal einmal genug davon. In Zeiten der Krise heißt es anzugreifen, gegen den Strom zu schwimmen, ich reihe mich aus aus dem Glied der Lethargie.
Ich versuche den Blog mit eigenen Gedanken zu füllen, mit Seitenhieben, Widersprüchen, Einsichten, Zweifel, Bewunderung, Wut & Einsamkeit, mit Lachanfällen. Ich würde mich freuen, adäquate Gedanken aus der Heimat zu erhalten, als Öl für das Feuer in unserer Seele und unseres Lebens das doch sooo kostbar ist, als es zu vergeuden!
Am Montag, dem 7.6.2010 gegen 18 Uhr starte ich in Berlin. Das kommende Wochenende werde ich also intensiv nutzen, Euch möglichst alle noch einmal zu sehen. Den ersten Eintrag gibt’s dann nach der Ankunft in Krung Thep - der Stadt der Engel - oder wie andere zu sagen pflegen: Bangkok.
Sport frei!
Gruß Chrissi
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